Marcel Wagner des SWR Tübingen in MuM

KB, CVD, BME. Das sind die Abkürzungen, mit denen wir, die MuM SchülerInnen der 9. Klassen, am 28. April 2023, zusammen mit Frau Walter, Herrn Behr und Herrn Ferber in den MuM-Unterricht gestartet sind. Der Studioleiter des ARD SWR Tübingen Marcel Wagner stattete uns ans diesem Tag einen Besuch ab.
Als Einstieg durften wir Teil der Tageskonferenz sein und miterleben, wie über die Themen des Tages entschieden wurde. Herr Wagner erklärte uns, wer der heutige Chef vom Dienst (der sogenannte CVD) war. Dessen Aufgabe darin bestand, die Konferenz zu leiten und die Themen zusammenzufassen. Während der Tageskonferenz lernten wir außerdem die Begriffe Kurzbericht (KB) und Beitrag mit Einblendung (BME) kennen, man sieht oder hört also beispielsweise ein Interview.
Herr Wagner hatte eine Präsentation vorbereitet und besprach zuerst mit uns, in wie vielen Teilen der Welt die ARD verbreitet ist. Es war erstaunlich zu sehen, dass die ARD weltweit verbreitet ist und was für ein großes Netz hinter unseren täglichen Nachrichten steht. Die ReporterInnen, die in anderen Ländern arbeiten und von dort aus berichten, nennt man KorrespondentInnen. Herr Wagner selbst arbeitete fünf Jahre lang als Korrespondent in Paris. Dort durfte er beispielsweise von dem historischen Brand der Notre-Dame berichten.
Außerdem haben wir erfahren, dass KorrespondentInnen oft vorsichtig sein müssen, da es nicht in allen Ländern die Pressefreiheit gibt, die bei uns in Deutschland selbstverständlich zu sein scheint. Übrigens ist der jährlich am 3. Mai der Internationaler Tag der Pressefreiheit und wie es um diese steht, kann man auf der Website der NGO Reporter ohne Grenzen sehen. In vielen Ländern können ReporterInnen eine langjährige Freiheitsstrafe bekommen, wenn sie ihre Meinung öffentlich kundtun. Durch diese Einschränkung ist es sehr schwer für ReporterInnen alle Seiten der Problemstellung zu beleuchten. Das kann zu einseitigem Journalismus führen. Da in Deutschland die Presse- und Meinungsfreiheit im Grundgesetz verankert ist, bedeutet dies jedoch auch, dass JournalistInnen mit Kritik und Gegenfragen zu ihrer Arbeit rechnen müssen.
Weiter haben wir gelernt, dass sich Social Media Nachrichten stark von den öffentlich-rechtlichen Nachrichten unterscheiden können. Es gibt nämlich einen Pressekodex, der untern anderem besagt, dass JournalistInnen keine Falschinformationen verbreiten dürfen, während auf Plattformen, wie z.B. TikTok oft gefälschte Videos kursieren.
Anschließend erzählte Herr Wagner uns von seinem persönlichen Werdegang. Ursprünglich war er der Leiter eines Cafés. Sein Traumberuf war es jedoch schon immer gewesen, Journalist zu werden. So bewarb er sich für ein Volontariat beim SWR und wurde, anders als er erwartet hatte, angenommen. Er erklärte, dass man nicht unbedingt Journalismus studieren muss, um Journalist zu werden. Es kann sogar von Vorteil sein, wenn man etwas anderes, z.B. Jura studiert hat, da man sich in diesem Gebiet dann besonders gut auskennt und beispielsweise sehr gut über Gerichtsverhandlungen berichten kann. Manchmal werden genau die Leute für ein Volontariat ausgesucht, die eine „untypische" Bewerbung eingereicht haben, wie auch in Herrn Wagners Fall. Dieser absolvierte anschließend sein Volontariat, arbeitete als Korrespondent und ist nun Studioleiter des SWR in Tübingen. Zurückblickend kann er sagen, die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben, denn Journalist ist seiner Meinung nach der beste Beruf der Welt, da man unter anderem jeden Tag etwas Neues erlebt.

Der Höhepunkt des Tages war, dass wir einen Übertragungswagen vom SWR begutachten durften und dabei sogar selbst einmal Reporter spielen konnten. Zu sehen, wie die aufgenommenen Tondateien schnell im Wagen geschnitten werden konnten, war sehr erstaunlich und interessant.

Wer Lust hat, sich näher mit dem Thema Journalismus zu beschäftigen, kann gerne mit dem folgenden Link den sogenannten „Fakefinder"-Test vom SWR machen. Hierbei geht es darum, zu überprüfen, ob Berichte seriös, oder gefälscht sind.

Damit ging ein sehr spannender und aufschlussreicher Tag zu Ende.

Daniela Tränkner und Taya Le Claire (9a)

Datenschutzeinstellungen

Auf dieser Website werden Cookies gespeichert, um wichtige Funktionen der Website (Benutzer-Login) zu ermöglichen. (Zustimmung jederzeit widerrufbar). Mehr lesen
Notwendige Cookies
powered by webEdition CMS