
[Das Bild zeigt von links nach recht: Eva Bednarz, im Hintergrund Chanawee Speidel, Daniel Lede-Abal, im Hintergrund Emil Faiss, Diana Arnold, Saikou Suwareh, Ernst Heimes.]
Ein Netzwerk für Integration
Die Diskussion machte deutlich, dass die erfolgreiche Integration von Migrant:innen ein gemeinschaftliches Unterfangen ist. Ein starkes Netzwerk aus Ehrenamtlichen, dem Landkreis, der Volkshochschule, Kirchen, muslimischen Gemeinden, Schulen, Kindergärten und Handwerksbetrieben ist unerlässlich. Nur durch Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung kann Integration gelingen.
Impulse von den Podiumsteilnehmer:innen
Auf dem Podium saßen vier Persönlichkeiten, die durch ihre Erfahrungen und Perspektiven die thematische Auseinandersetzung bereicherten:
- Saikou Suwareh, der vor zehn Jahren aus Gambia nach Rottenburg kam, erzählte von seinem gefährlichen Weg und den Herausforderungen, die er überwinden musste. Und trotzdem waren seine Lebensfreude und Energie spürbar, als er in beeindruckendem Deutsch von seiner Heimat und von seinem neuem Zuhause Rottenburg den Schüler:innen berichtete.
- Ernst Heimes, ein engagierter Flüchtlingshelfer, betonte die Bedeutung von Ehrenamtlichkeit und Mitgefühl. Ohne diese Grundpfeiler sei die Unterstützung von Geflüchteten nicht denkbar. Er schenkte den Schüler:innen ein u.a. von ihm herausgegebenes Buch mit dem Titel „Angekommen", damit sich alle ein Bild der großen Aufgabe „Integration" machen können. Denn wer richtig integriert, sorgt dafür, dass Rassismus klein gehalten wird.
- Daniel Lede-Abal, Abgeordneter der Grünen im Landtag von Baden-Württemberg, sprach über den Bedarf qualifizierter Zuwanderung in den Arbeitsmarkt und betonte zugleich, dass ein humanes Asylrecht notwendig sei.
- Diana Arnold, Polizeibeamtin und Kommunalpolitikerin der CDU in Rottenburg am Neckar, hob hervor, dass Sprache der Schlüssel zur Integration sei. Zudem plädierte sie für eine dezentrale Verteilung von geflüchteten Menschen, um die Integration zu fördern.
Ein Appell zur Menschlichkeit
Die das Projekt begleitende Lehrerin, Eva Bednarz, ordnete die Veranstaltung in den Kontext des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" ein. Mit nachdenklichen Worten appellierte sie an die Schüler:innen, sich für die Zusammenhänge und Hintergründe zu interessieren. Sie ermutigte dazu, im Dialog mit anderen Menschen zu bleiben und populistischen sowie rassistischen Äußerungen kritisch zu begegnen.
„Wir alle sind Teil unserer Evangelischen Schule und teilen christliche und humanistische Werte. Es ist wichtig, dass wir über individuelle Schicksale sprechen und die Menschlichkeit nicht aus den Augen verlieren", so Bednarz.
Mit diesen Worten endete die Veranstaltung, und alle Teilnehmer:innen wurden bestärkt, auch außerhalb der Schule weiter zu diskutieren; oder mit den Worten von Eva Bednarz: „Bleibt nicht stumm, sondern setzt euch aktiv mit den Themen Migration, Integration und Rassismus auseinander!" (Wm)